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  Montagsdemo Lübeck
  7.Herbstdemo in Berlin
 
7.Herbstdemo in Berlin

Am 16.10.10 fand in Berlin die 7.Bundesweite Herbstdemo in Berlin statt.
Bevor ich verschiedene Berichte einfüge,meine persönliche Meinung:

Es war kalt und es regnete.Trotzdem fanden sich viele Hundert,später einige tausend am Hermannplatz und Prenzlauer Berg zusammen,um gegen die Pläne der Regierung und gegen das System zu protestieren.Man solidarisierte sich auch mit den Gegnern von Stuttgart 21,die sich auch an der Demo beteiligten.Es war ein bunter und lauter Zug,der durch die Straßen in Richtung Alexanderplatz zog.Zu Ausschreitungen kam es meines Wissens nach nicht.
Begleitet wurde der Zug durch 2 Bühnenwagen,wo es Musik und laute Reden gab.Zwischen den Menschen liefen Gruppen mit,die Musik machten.So sind z.B Nümmes aus Berlin und Peperoni aus Hamburg zu erwähnen.Ich traf viele bekannte Gesichter und gute alte Freunde wieder.Leider konnten nicht alle kommen,den in Leipzig waren die Nazis gebündelt in der Stadt unterwegs und da mußten einige zu Gegendemos.
Das Fernsehen durfte auch nicht fehlen,die die Veranstaltung am Abend nieder redeten.Aber solche Meinungsmache und Propaganda sind wir bereits seit Jahren gewohnt.
Über die Teilnehmerzahlen läßt sich bekanntlich streiten,deshalb verkneife ich es mir,genauere Zahlen zu nennen.Jedenfalls waren wir zu wenig,um ernsthaft etwas zu bewegen.
Auch das im Anschluß stattfindende Kulturfestival wurde gut besucht und man feierte sich selbst und die Gründung der ICOR.Es gab Musik (nennenswert ist die Band "Die Bandbreite",da gab es viel Beifall und auch Rufe zur Zugabe) und Gedichte sowie auch die Reden einiger Gründungsmitglieder und Organisatoren blieben nicht aus.Trotzalledem war es ein gelungener Tag,den es öfter mal geben könnte.

So,genug von mir und nun einige Berichte aus dem Netz:

Montagsdemos machen den Auftakt für einen heißen Herbst

Ca. 7.000 Teilnehmer nahmen heute an der 7. Herbstdemonstration der bundesweiten Montagsdemonstration in Berlin teil. Die beiden Demonstrationszüge aus Prenzlauer Berg und Neukölln vereinigten sich am Strausberger Platz und zogen dann in einem gemeinsamen Demonstrationszug zum Alexanderplatz weiter, wo gegen 14.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfand.

Die Redebeiträge der Abschlusskundgebung kamen aus einem breiten Spektrum. So kamen Vertreter der sozialen Bewegung, der Jugendbewegung, von den Milchbauern und ihrem Kampf um höhere Erzeugerpreise, aus den Protesten gegen Stuttgart 21, von MLPD, Die Linke, Migrantenorganisationen, Bergleuten, der Frauen- und Umweltbewegung zu Wort. Die Demonstrationszüge waren wieder von einer Vielfalt bunter Transparente und Kulturbeiträge geprägt, am offenen Mikrofon kamen vor allem Betroffene der Folgen der verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesregierung zu Wort.

 

Auf der Abschlusskundgebung konnten sich die einzelnen teilnehmenden Städte auf einer Deutschlandkarte eintragen lassen. So konnte festgestellt werden, dass Montagsdemonstrationen in 104 deutschen Städten organisiert sind. Besonders starke Präsenz gibt es im Ruhrgebiet.

 

Bis zur nächsten Bundesdelegiertenkonferenz der Montagsdemonstrationsbewegung im Frühjahr 2011 werden die Vernetzung und der Organisierungsgrad weiter ausgebaut.

 

In Anbetracht der Eigenorganisation und überparteilichen, unabhängigen Selbstfinanzierung dieser Demonstration kann man bei durchweg regnerischem Wetter durchaus von einem Erfolg der Demonstration sprechen.

 

Der Widerstand der Montagsdemonstrationen geht weiter- die bundesweite Montagsdemonstrationsbewegung ist gut organisiert und aufgestellt.

 (Quelle: www.montagsdemo-marl.de)
 

Vergangenen Samstag gab es in Berlin zwei Großveranstaltungen, die 7. Herbstdemonstration gegen die Regierung und das Internationale Kulturfest, die einem im Gedächtnis bleiben werden.

Mitten in der Nacht machten wir uns auf den Weg nach Berlin. In unserem proppevollen Bus fuhren neben Leuten von der Montagsdemo, der MLPD, auch sehr viele MigrantInnen mit. Die Stimmung war gespannt und voller Vorfreude auf den kommenden Tag. Auch das miese, regnerische Wetter in Berlin konnte uns die Stimmung nicht vermiesen. Trotz des Regens war schon einiges los, als wir am Startplatz der Demo ankamen. Man merkte es gibt genügend Gründe gegen diese Regierung zu demonstrieren. VertreterInnen vom Protest gegen die Hartz-Gesetz, der AntiAKW-Bewegung, sowie des Protestes gegen Stuttgart 21 waren vertreten. Bis zu 7 000 Menschen nahmen an der Demonstration teil.

Berichte über die Demo:
Nach der Abschlusskundgebung der Demonstration ging es dann in die Max-Schmeling-Halle, wo ab 15 Uhr das Internationale Kulturfest stattfand. Es ist nicht übertrieben das Fest als historisch zu bezeichnen, denn neben der tollen Kulturbeiträge, wurde das ICOR-Projekt vorgestellt.

17.10.10: „Das Internationale Kulturfest war eine bewegende und großartige Veranstaltung“, so ein Besucher aus Berlin. Bevor sich die Max Schmeling Halle in Berlin mit Besuchern des Internationalen Kulturfestes füllte, fand eine Pressekonferenz statt, auf der die am 6.Oktober 2010 gegründete „International Coordination of Revolutionary Parties und Organizations (ICOR) vorgestellt wurde. Stefan Engel (Vorsitzender der MLPD) als gewählter Hauptkoordinator und Sanjay Singhvi (Mitglied des ZK der Communist Party of India/ML) als stellvertretender Hauptkoordinator konnten von der erfolgreichen Gründung der ICOR berichten.

Nach drei Jahren intensiver Vorbereitungszeit unter der Beteiligung von 70 revolutionären Organisationen und Parteien ist es erstmals seit Jahrzehnten gelungen, dass sich unterschiedlichste Strömungen neu in einer weltweiten Organisation zusammengefunden haben. Stefan Engel führte aus: „Die Gründung der ICOR folgt der Erkenntnis: die Zeit ist reif, dem hoch organisierten weltweit verbundenen internationalen Finanzkapital und seinem imperialistischen Weltsystem etwas Neues entgegenzustellen- die Organisiertheit der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung und der breiten Massen in einer neuen Stufe der länderübergreifenden Kooperation und Koordination der praktischen Tätigkeit.“ Die ICOR berücksichtigt 67 Jahre nach dem Ende der dritten „Kommunistischen Internationale“ die heutigen Gegebenheiten, Notwendigkeiten und Möglichkeiten eines solchen Zusammenschlusses.

„It is a great beginning“ („es ist ein großartiger Anfang“), so charakterisierte Sanjay Singhwi diesen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution, die nach dem revisionistischen Verrat am Sozialismus nach dem 20. Parteitag der KPdSU 1956, der Zersplitterung und Spaltung der revolutionären und Arbeiterbewegung und nach dem Trommelfeuer des modernen Antikommunismus zurückgeworfen worden war. Die ICOR ist ein neuer Aufbruch, den Geist des proletarischen Internationalismus auf eine höhere Stufe zu heben, seine Mitgliedsorganisationen arbeiten gleichberechtigt zusammen und haben sich zur gegenseitigen Unterstützung in der praktischen Arbeit verpflichtet. In den nächsten Ausgaben der „Roten Fahne“ wird ausführlich über die Gründung der ICOR berichtet.

Nachdem um 17 Uhr pünktlich das Internationale Kulturfest mit einem mitreißenden Trommelwirbel der Trommelgruppe aus Kassel und des Jugendverbandes Rebell begann, stand als erstes die ICOR Gründung im Mittelpunkt und wurde gefeiert. Eine lebendige Diashow brachte allen Besuchern den sich entwickelnden, internationalen Kampf der Arbeiterklasse und Werktätigen, sowie der unterdrückten Völker und die Bedeutung der ICOR-Gründung nahe. Der Vortrag traf die Herzen aller im Saal Versammelten, „Hoch die Internationale Solidarität“ schallte es tausendfach durch die inzwischen gut gefüllte Halle.

Stefan Engel nahm in einem kämpferischen Vortrag zur Gründung der ICOR Stellung. Er führte aus, dass es nie wieder vorkommen dürfe, dass revolutionäre Bewegungen und Kämpfe wegen einer nationalen Isoliertheit erstickt werden können. In der gemeinsamen internationalistischen Arbeit mit der ICOR müsse ein neues Gefühl der Gemeinsamkeit entwickelt werden. Man sei sich einig, dass die Überwindung des Imperialismus nur auf revolutionärem Wege möglich sei, durch die Errichtung der Diktatur des Proletariats und der Volksmacht, und dass alle Beteiligten respektvoll und auf Augenhöhe zusammenarbeiten, egal wie groß man ist.

Sanjay Singhwi stellte unter großem Beifall einige der revolutionären Führer der internationalen Arbeiter- und Volksbewegung und Gründungsmitglieder der ICOR vor, die auf der Veranstaltung anwesend waren, unter anderem aus Bangladesh, Indien, Nepal, Iran, Niederlande, Ukraine, Bolivien, Dominikanische Republik, Chile, Panama, der Schweiz und Deutschland. Gemeinsam standen sie auf der Bühne und überbrachten „einen roten Gruß von der Arbeiterklasse der ganzen Welt“. In einer Videobotschaft überbrachte Jose Maria Sison , das Gründungsmitglied der CPP aus den Philipinnen, seine Grüße an die ICOR-Gründung.

Das mitreißende Kulturprogramm leitete der Grieche Kostas Papanastasiou ein mit zwei Liedern von Mikis Theodorakis, unter anderem dem „Lied für die gefallenen Revolutionäre“. Brasilianischer Kampftanz der Gruppe „Capoeira Angola“ demonstrierte nicht nur enorme Körperbeherrschung sondern auch, das sich seit Jahrhunderten die Völker gegen Ausbeutung und Unterdrückung zur Wehr zu setzen wissen. Ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zeigte die ganze Vielfalt des proletarischen Internationalismus und ging von Kontinent zu Kontinent. Ob es das Lied „Todo Cambia“ („Alles verändert sich“) war, kurdische Lieder, bei denen mitgetanzt wurde, eine palästinensiche Kindertanzgruppe oder die Kulturgruppe philippinischer Flüchtlinge aus den Niederlanden, die das „Einheitsfrontlied“ von Brecht in ihrer Muttersprache vortrugen. Vertreter der Montagsdemobewegung und von „Solidarität International“ sowie von YEKKom, der kurdischen Vereine in Deutschland, überbrachten Grüße, es wurde ein Film über den Kampf der Arbeiter in der Türkei gezeigt.

Begeistert wurde der Vortrag der Frauen zur Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz in Venezuela aufgenommen und dass dies von der ICOR untersützt wird. Drei Kollegen der bundesweiten Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ berichteten über die Lage im Bergbau und dass man daran arbeite, gemeinsam mit Bergleuten aus Kasachstan die erste „Internationale Bergarbeiterkonferenz“ dort durchzuführen. Ein Genosse der Kommunistischen Partei Chile (prolatarische Aktion) berichtete über die Situation der Bergleute dort und das großartige Gefühl, dass die eingeschkossenen Kumpel aus der Grube gerettet weden konnten. Er versicherte, auch eine Delegation chilenischer Kumpel auf die Bergarbeiterkonfernez in Kasachstan zu entsenden. Die großartige und kämpferische Stimmung auf dem Internationalen Kulturfest kam im begeisternden Singen der „Internatiale“ zum Abschluss des Hauptprogramms zum Ausdruck. Diese einzigartige Veranstaltung war „Internationismus live“ daran waren sich alle Teilnehmer einig.

Zur Finanzierung der gemeinsam organisierten Veranstaltung von zahlreichen revolutionären und demokratischen Organisationen trugen die selbstorganisirten Stände und Imbissmöglichkeiten ebenso bei, wie eine im Saal durchgeführte Spendensammlung.

Den Ausklang der mitreißenden Veranstaltung bildete Musik der drei Bands „Bandbreite“, „Grup Haykiris“ und „Muharrem“, während ein Teil der mit dem Bus angereisten Besucher den Heimweg antreten musten.

(Quelle: redpartisan.blogsport.de)
 

Kämpferisch, lebendig, lautstark: 7. Herbstdemonstration gegen die Regierung

16.10.10 - Als um 13.30 Uhr die beiden Züge am Strausberger Platz im Osten Berlins zusammentrafen, zählte die Demonstration 7.000 Teilnehmer - Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder. Unter dem Motto "Aufstehn für eine lebenswerte Zukunft! Weg mit Hartz IV - das Volk sind wir! Von Athen bis Berlin weg mit der Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Bevölkerung!" hatte die bundesweite Montagsdemobewegung zur 7. selbstorganisierten Herbstdemonstration in Berlin am heutigen Samstag, dem 16. Oktober, aufgerufen.

Trotz Nebel und Nieselregen hatten sich um 12.00 Uhr am Hermannplatz und an der S-Bahn-Station Prenzlauer Allee zwei kämpferische Demonstrationszüge in Bewegung gesetzt. "Wir sind stolz darauf, dass hier die ganze Bandbreite, das ganze Spektrum der Montagsdemobewegung vertreten ist", hatte der Moderator bei der Auftaktskundgebung am Hermannplatz die Demonstranten begrüßt.

In der Tat wurden mit Transparenten und Schildern, mit offenen Mikrofonen und Reden, mit Liedern und Parolen die offene Rechnung mit der volksfeindlichen Regierungspolitik aufgemacht: Arbeitslose, Hartz-IV-Betroffene, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, betriebliche Initiativen, Leiharbeiter, Auszubildende, AKW- und "Stuttgart 21"-Gegner, Frauenpower, die rebellische Jugend und viele andere mehr. Auffällig auch Delegationen aus den Betrieben, Stahlarbeiter, Bergarbeiter, Opelaner.

Die MLPD trat für eine sozialistische Perspektive ein, dazu auch Plakate und Transparente von zahlreichen anderen politischen Organisationen. Die Kassler Trommelgruppe heizte kräftig ein und die Stimmung war hervorragend! Die internationale Solidarität und Zusammenarbeit wurde groß geschrieben. Begeisterung lösten die Grußworte von Vertretern revolutionärer Bewegungen aus Chile und Bolivien aus und natürlich wurde noch einmal gefeiert, dass die chilenischen Bergleute überlebt haben.

"Die Hartz-Gesetze sollten laut ihrer Urheber die Menschen in Arbeit und Brot bringen. Was haben sie tatsächlich gebracht? Eine unglaubliche Zunahme der Armut, der prekären Arbeitsverhältnisse und eine Lohndrückerei auf breiter Front!" Aber sechs Jahre Montagsdemobewegung haben auch gezeigt: diese Bewegung lässt sich nicht kleinkriegen. Die Regierung hatte gehofft, es handle sich hierbei um eine Eintagsfliege - das Gegenteil ist eingetreten, davon legte die heutige Herbstdemonstration lebendiges Zeugnis ab. Ebenso von ihrem starken Rückgrat und der hervorragenden demokratischen Demonstrationskultur. Und die Montagsdemo gegen Hartz IV ist inzwischen Impulsgeber für zahlreiche andere Montagsdemos wie z.B. gegen "Stuttgart 21".

Eine derartige Vielfalt selbstgemachter Transparente und Schilder, mit denen die Demonstranten ihre Anliegen vorbrachten, haben Berlins Straßen garantiert noch selten gesehen. "Aufschwung findet statt für Monopolprofite, Armut, Ausbeutung, Sklavenarbeit!" stand auf einem Schild. Die Montagsdemo Reutlingen setzte sich für soziale Verbesserungen, "Arbeit für Jung und Alt, 10 Euro Mindestlohn" ein. Besonders auffallend und bejubelt war natürlich der Widerstand gegen das Monopolprojekt "Stuttgart 21", wo der brutale Polizeieinsatz gegen friedlich demonstrierende Schüler auf breite Empörung stößt.

Die sofortige Abschaltung der schrottreifen AKWs wurde ebenso gefordert wie das Ende der Zechenstilllegungen sofort: "Keine Zechen, das bedeutet: keine Ausbildungsplätze, keine Arbeitsplätze für unsere Kinder." Ein Kollege der Bergarbeiterbewegung "Kumpel für Auf": "Natürlich sind wir jetzt wegen dem aktuellen Anlass da, dass die Zechen platt gemacht werden sollen. Aber wir waren schon immer Bestandteil der Montagsdemobewegung, weil Hartz IV hat doch dafür gesorgt, dass der Niedriglohnsektor unglaublich ausgeweitet wurde. Arbeitende und Arbeitslose müssen gemeinsam kämpfen!"

Ein unglaubliches Verbotsurteil gab die Demo-Leitung am Anfang bekannt: in der Berliner U-Bahn war die Werbung für die selbständige Herbstdemonstration untersagt worden und zwar mit der Begründung, hier werde "zum Sturz einer demokratisch legitimierten Regierung aufgerufen". Von wegen "demokratisch legitimiert"! Das ist ein Hohn, denn die Regierung vertritt in wesentlichen Punkten wie der Verlängerung der AKW-Laufzeiten, dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan, der Renten- und Gesundheitspolitik doch inzwischen eine Minderheitenposition!

Auf der Abschlusskundgebung machten zahlreiche Redner ihre Rechnung mit der Regierung auf und unterbreiteten ihre vorschläge. So sagte unter anderem Manfred Gabler vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter: "Wir sind auch eine Art Aufstocker. Wir wollen auch von unserer Arbeit leben können. Deshalb sind wir solidarisch mit dieser Demonstration." Gabi Gärtner von der MLPD betonte: "In den letzten Monaten ist die Diktatur der Monopole hervorgetreten. Aber auch ein Stimmungsumschwung unter den Massen. Sie wollen die Zukunft ihrer Kinder nicht den Profiten der Energiemonopole opfern. Die Alternative ist nicht eine SPD/Grünen-Regierung, sondern eine revolutionäre Veränderung!"

 

Begeisterndes Internationales Kulturfest in Berlin feiert Gründung der "ICOR"

Begeisterndes Internationales Kulturfest in Berlin feiert Gründung der "ICOR"

Ein "roter Gruß von den Arbeitern der Welt"

17.10.10 - "Das Internationale Kulturfest war eine bewegende und großartige Veranstaltung", so ein Besucher aus Berlin. Bevor sich die Max-Schmeling-Halle in Berlin mit Besuchern des Internationalen Kulturfestes füllte, fand eine Pressekonferenz statt, auf der die am 6. Oktober 2010 gegründete "International Coordination of Revolutionary Parties und Organizations" (ICOR) vorgestellt wurde. Stefan Engel (Vorsitzender der MLPD) als gewählter Hauptkoordinator und Sanjay Singhvi (Mitglied des ZK der Communist Party of India/ML) als stellvertretender Hauptkoordinator konnten von der erfolgreichen Gründung der ICOR berichten.

Nach drei Jahren intensiver Vorbereitungszeit unter der Beteiligung von 70 revolutionären Organisationen und Parteien ist es erstmals seit Jahrzehnten gelungen, dass sich unterschiedlichste Strömungen neu in einer weltweiten Organisation zusammengefunden haben. Stefan Engel führte aus: "Die Gründung der ICOR folgt der Erkenntnis: die Zeit ist reif, dem hoch organisierten weltweit verbundenen internationalen Finanzkapital und seinem imperialistischen Weltsystem etwas Neues entgegenzustellen- die Organisiertheit der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung und der breiten Massen in einer neuen Stufe der länderübergreifenden Kooperation und Koordination der praktischen Tätigkeit." Die ICOR berücksichtigt 67 Jahre nach dem Ende der dritten "Kommunistischen Internationale" die heutigen Gegebenheiten, Notwendigkeiten und Möglichkeiten eines solchen Zusammenschlusses.

"It is a great beginning" ("Es ist ein großartiger Anfang"), so charakterisierte Sanjay Singhwi diesen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution, die nach dem revisionistischen Verrat am Sozialismus ausgehend vom 20. Parteitag der KPdSU 1956, der Zersplitterung und Spaltung der revolutionären und Arbeiterbewegung und nach dem Trommelfeuer des modernen Antikommunismus zurückgeworfen worden war.

Die ICOR ist ein neuer Aufbruch, den Geist des proletarischen Internationalismus auf eine höhere Stufe zu heben. Seine Mitgliedsorganisationen arbeiten gleichberechtigt zusammen und haben sich zur gegenseitigen Unterstützung in der praktischen Arbeit verpflichtet. In den nächsten Ausgaben der "Roten Fahne" wird ausführlich über die Gründung der ICOR berichtet.

Nachdem um 17 Uhr pünktlich das Internationale Kulturfest mit einem mitreißenden Trommelwirbel der Trommelgruppe aus Kassel und des Jugendverbandes Rebell begann, stand als erstes die ICOR Gründung im Mittelpunkt und wurde gefeiert. Eine lebendige Diashow brachte allen Besuchern den sich entwickelnden, internationalen Kampf der Arbeiterklasse und Werktätigen, sowie der unterdrückten Völker und die Bedeutung der ICOR-Gründung nahe. Der Vortrag traf die Herzen aller im Saal Versammelten, "Hoch die Internationale Solidarität" schallte es tausendfach durch die inzwischen gut gefüllte Halle.

Stefan Engel nahm in einem kämpferischen Vortrag zur Gründung der ICOR Stellung. Er führte aus, dass es nie wieder vorkommen dürfe, dass revolutionäre Bewegungen und Kämpfe wegen einer nationalen Isoliertheit erstickt werden können. In der gemeinsamen internationalistischen Arbeit mit der ICOR müsse ein neues Gefühl der Gemeinsamkeit entwickelt werden. Man sei sich einig, dass die Überwindung des Imperialismus nur auf revolutionärem Wege möglich sei, durch die Errichtung der Diktatur des Proletariats und der Volksmacht, und dass alle Beteiligten respektvoll und auf Augenhöhe zusammenarbeiten, egal wie groß man ist.

Sanjay Singhwi stellte unter großem Beifall einige der revolutionären Führer der internationalen Arbeiter- und Volksbewegung und Gründungsmitglieder der ICOR vor, die auf der Veranstaltung anwesend waren, unter anderem aus Bangladesh, Indien, Nepal, Iran, Niederlande, Ukraine, Bolivien, Dominikanische Republik, Chile, Panama, der Schweiz und Deutschland. Gemeinsam standen sie auf der Bühne und überbrachten einen "roten Gruß von der Arbeiterklasse der ganzen Welt". In einer Videobotschaft sandte Jose Maria Sison, das Gründungsmitglied der CPP aus den Philipinnen, seine Grüße an die ICOR-Gründung.  

Das mitreißende Kulturprogramm leitete der Grieche Kostas Papanastasiou ein mit zwei Liedern von Mikis Theodorakis, unter anderem dem "Lied für die gefallenen Revolutionäre". Der brasilianischer Kampftanz der Gruppe "Capoeira Angola" demonstrierte nicht nur enorme Körperbeherrschung, sondern auch, dass sich seit Jahrhunderten die Völker gegen Ausbeutung und Unterdrückung zur Wehr zu setzen wissen.

Ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zeigte die ganze Vielfalt des proletarischen Internationalismus und ging von Kontinent zu Kontinent. Ob es das Lied "Todo Cambia" ("Alles verändert sich") war, kurdische Lieder, bei denen mitgetanzt wurde, eine palästinensiche Kindertanzgruppe oder die Kulturgruppe philippinischer Flüchtlinge aus den Niederlanden, die das "Einheitsfrontlied" von Bertold Brecht in ihrer Muttersprache vortrugen. Vertreter der Montagsdemobewegung und von "Solidarität International" sowie vom kurdischen Verein YEKKom in Deutschland überbrachten Grüße, es wurde ein Film über den Kampf der Arbeiter in der Türkei gezeigt. 

Begeistert wurde der Vortrag der Frauen zur Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz in Venezuela aufgenommen und dass dies von der ICOR untersützt wird. Drei Kollegen der bundesweiten Bergarbeiterbewegung "Kumpel für AUF" berichteten über die Lage im Bergbau und dass man daran arbeite, gemeinsam mit Bergleuten aus Kasachstan die erste "Internationale Bergarbeiterkonferenz" dort durchzuführen. Ein Genosse der Kommunistischen Partei Chile (Proletarische Aktion) berichtete über die Situation der Bergleute dort und das großartige Gefühl, dass die eingeschkossenen Kumpel aus der Grube gerettet weden konnten. Er versicherte, auch eine Delegation chilenischer Kumpel auf die Bergarbeiterkonferenz in Kasachstan zu entsenden.

Die großartige und kämpferische Stimmung auf dem Internationalen Kulturfest kam im begeisternden Singen der "Internationale" zum Abschluss des Hauptprogramms zum Ausdruck. Diese einzigartige Veranstaltung war "Internationismus live" - darin waren sich alle Teilnehmer einig. Zur Finanzierung der gemeinsam organisierten Veranstaltung von zahlreichen revolutionären und demokratischen Organisationen trugen die selbstorganisierten Stände und Imbissmöglichkeiten ebenso bei wie eine im Saal durchgeführte Spendensammlung.

Den Ausklang der mitreißenden Veranstaltung bildete Musik der drei Bands "Bandbreite", "Grup Haykiris" und "Muharrem", während ein Teil der mit dem Bus angereisten Besucher bereits den Heimweg antreten mussten.

(Quelle: www.rf-news.de)
 

Die Zwickauer Montagsdemo in Berlin ... und in der bürgerlichen Presse

Es war kalt und es regnete, als die Zwickauer gestern wie viele andere Montagsdemonstranten Deutschlands am S-Bahnhof Prenzlauer Allee in Pankow ankamen. Die Wolken hingen so tief, daß sogar der Fernsehturm von ihnen eingehüllt wurde. Dennoch konnte dieses unschöne Herbstwetter tausende Demonstranten nicht an der Beteiligung an der “7. Herbstdemonstration gegen die Regierung in Berlin” abhalten. Die Teilnehmerzahlen, die man in der bürgerlichen Presse findet, schwanken stark. 1.800 (Polizei), 2.000 (Die Welt), 3.500 (Morgenpost) oder 7.000, die die Koordinierungsgruppe bundesweiter Montagsdemonstrationen gezählt hat. Ihr Sprecher Frank Schirrmacher erklärte dazu: “Der Montag macht den neoliberalen Regierungen Angst.”

Wie dem auch sei, es waren wieder Tausende, die sich am Hermannplatz in Neukölln und am S-Bahnhof Prenzlauer Allee in Pankow trafen, sich am Strausberger Platz in Friedrichshain zusammenschlossen und zu einer Kundgebung auf den Alexanderplatz zogen. Und es waren nicht nur die Montagsdemonstranten aus ganz Deutschland, die sich dort unter der Losung “Aufstehn für eine lebenswerte Zukunft! Weg mit Hartz IV - das Volk sind wir! Von Athen bis Berlin weg mit der Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Bevölkerung!” fanden, sondern auch Gewerkschafter aus Chile und Bolivien, Kurden, türkische Mitbürger und indische Kommunisten.

Mit selbstgemachten Transparenten und Plakaten, am offenen Mikrofon sowie in ihren Liedern präsentierten Arbeitslose, Hartz-IV-Betroffene, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, betriebliche Initiativen, Leiharbeiter, Auszubildende, AKW- und “Stuttgart-21″-Gegner, Frauen und Jugendliche ihre Rechnung mit der volksfeindlichen Politik der Monopolregierung. “Nein zur Agenda 2010″, “Schluss mit Sozialabbau”, “Weg mit Hartz IV” und “Für Mindestlöhne” waren die Hauptforderungen der Demonstrationsteilnehmer. Aber auch gegen “Stuttgart 21″, für die sofortige Abschaltung der schrottreifen AKWs und das sofortige Ende der Zechenstilllegungen wurde protestiert. Immer mehr Kumpel begreifen, daß Hartz IV auch sie betrifft, wurde damit doch der Niedriglohnsektor unglaublich ausgeweitet. Sie erkennen, daß Arbeitende und Arbeitslose gemeinsam kämpfen müssen. Und nicht nur bei den Bergarbeitern wächst die Erkenntnis: “Wir sind auch eine Art Aufstocker”, erklärte z.B. Manfred Gabler vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter auf der Abschlußkundgebung. “Wir wollen auch von unserer Arbeit leben können. Deshalb sind wir solidarisch mit dieser Demonstration.”

Bemerkenswert auch die Delegationen aus den Betrieben, Stahlarbeiter, Bergarbeiter, Opelaner. Denn die bürgerlichen Parteien - selbst DIE LINKE - wie auch die den “heißen Herbst” im Munde führenden Gewerkschaften hatten nicht zu dieser Demonstration aufgerufen. Einzig die MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) war wie immer dabei und trat für eine sozialistische Gesellschaftsperspektive ein.

“In Anbetracht dessen, dass wir selbst zur Demonstration aufgerufen haben und keine Gewerkschaft uns unterstützt hat, sind wir zufrieden mit der Teilnehmerzahl”, sagte Schirrmacher. In diesem Zusammenhang übte er auch heftige und berechtigte Kritik an den Gewerkschafts”führern” Bsirske (ver.di), Huber (IG Metall) und Sommer (DGB). Er empfahl ihnen, sich die französischen Kollegen zum Vorbild zu nehmen. Dort gäbe es eine Massenbewegung auch deshalb, weil sich die Gewerkschaften regelmäßig an den Protesten gegen den Umbau des Sozialsystems beteiligen. Wenn die deutschen Gewerkschaftspitzen nicht zu den Montagsdemos aufrufen, machen sie sich zu “Arbeiterverrätern”.

Die “7. Herbstdemonstration gegen die Regierung in Berlin” hat erneut klar gemacht, daß die Hartz-IV-Gesetze und all die damit im Zusammenhang stehende volksfeindliche Politik der Monopolregierungen nur eine unglaubliche Zunahme der Armut der Massen, der prekären Arbeitsverhältnisse und der Lohndrückerei auf breiter Front gebracht hat. Und daß genau dies politisch gewollt ist. Die Demo hat aber auch wie die vergangenen sechs Jahre ununterbrochener Montagsdemobewegung gezeigt, daß diese Bewegung nicht kleinzukriegen ist. Die Regierung hat sich geirrt, als sie dachte, daß es sich dabei um eine Eintagsfliege handeln würde. Die Montagsdemobewegung lebt und ist inzwischen sogar zum Impuls und Vorbild für zahlreiche andere Montagsdemos - wie z.B. der in Stuttgart gegen das Profitprojekt “S21″ - geworden.

Der Sprecher der Koordinierungsgruppe bundesweiter Montagsdemonstrationen, Frank Schirrmacher, hält die Zeit für gekommen für eine erstarkende Bewegung gegen die schwarz-gelbe Bundesregierung, die die Massenverarmung immer weiter verschärfe. Mit Blick auf andere gesellschaftliche Bewegungen wie etwa der Gegner des Bahnprojekts “21″ erklärte er, daß die repräsentative Demokratie am Ende sei. “Veränderungen werden wieder auf der Straße erkämpft.” Da die Merkel-Westerwelle-Regierung angezählt sei, sei es auch Zeit aufzustehen und selbst aktiv zu werden.

Klaus Wallmann sen.

Bundesweite Montagsdemo Berlin 2010

Und hier das vollständige Foto von unserer eigenen Fotografin. Danke Brigitte.

(Quelle: www.montagsdemo-zwickau.de)

 

 

 

 



 
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